Über den Wolken

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@ jarmoluk auf pixabay

Der wohl bedeutendste zeitgenössische Vertreter der Literallyrik findet sich zweifelsohne in der nebulösen Gestalt des Hirsegang zu Wunderlich, der seine Genialität mit seinem jüngsten Werk lediglich unterstreicht.

Mit seiner präzisen Darstellung der kleinbürgerlichen Verhältnisse innerhalb einer gemischten Vogelkolonie in den unwirtlichen Gefilden nordwestlich der Antarktis führt uns zu Wunderlich derart eindrucksvoll unsere Schwächen vor Augen, daß es schon fast berührt.

So tief ist sein Brunnen bereits und so weit reicht sein geistiger Arm in die Welt hinaus, während uns seine weltlichen Arme für diesen Einblick in die Erlesenheit seiner Wahrnehmung das Gewebe reißend tief in die Tasche greifen. – Und ich weiß ganz genau, wovon ich hier spreche, denn ich bin enterbt – Nur soviel dazu.

Leider erscheint zu Wunderlich in den Augen vieler Mitmenschen überhaupt nicht, denn er ist schlichtweg zu elitär, zu elfenbeinturmartig; schon zu weit weg von uns normal hart arbeitenden Menschen.

Menschen, die ihr bißchen Kleingeld schwer in der Hand wiegen und sich über jede leere Flasche am Wegesrand freuen und diese dann auch einsammeln möchten, sie allerdings entweder in einem Anflug von unverhältnismäßiger Großspurigkeit stehen lassen oder aber die Furcht vor einer möglichen finanziellen Bloßstellung innerhalb ihrer Dorfgemeinschaft läßt diese Menschen so weit gehen.

Sei es wie es sei, das Werk zu Wunderlichs wird uns Wertschöpfende in jedem Fall überdauern und sei es nur, weil die Wohlhabenden ihre Bibliotheken pfleglich, ja geradezu beschützend vorausschauend behandeln können.

 

Geruede und sein geheimer Grimm

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